Welche Bedeutung hat eigentlich die Lehre auf dem Weg zur Professur?
Häufig bekommt man den guten Rat, dass man sich gefälligst um die Forschung kümmern soll und die Lehre doch nur etwas für schlechte Forschende ist.
Es ist nicht auszuschließen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die das so sehen. Allerdings sind auch diese Leute daran interessiert, dass jemand dabei hilft die anstehende Lehre am Fachbereich zu bewältigen. Wenn Sie eingeladen wurden, dann sind mit Sicherheit auch Studierende in Ihrer Probevorlesung, die danach ihre Erfahrungen mit Ihnen auf einem Evakuatiuinszettel verewigen, der natürlich auch in die Bewertung Ihrer Leistung einfließt. Dafür, und auch um die Professorenschaft im Publikum bei Laune zu halten, sollten Sie einen guten Eindruckl hinterlassen - und das geht schwer, wenn Sie sich vorher um die Lehre so gut wie möglich gedrückt haben.
Selbstverständlich wird auch in der Bewerbung gefordert, dass Sie bei der Lehre etwas nachweisen können. Bitte beachten Sie auch:
Führen gute Leistungen sicher zu einer wissenschaftlichen Stelle?
Ach, wenn es so einfach wäre... Stellen Sie sich die folgende Situation vor: Sie haben Ihren Master frisch in der Tasche und möchten nun eine Promotionsstelle, der Sie betreuende Professor hat aber aktuell keine freien Stellen. Tatsächlich sind aber einige Stellen in Ihrem Gebiet ausgeschrieben und Sie bewerben sich. Diese Stellen können bespielsweise daher kommen, dass Professuren solche zugebilligt bekamen. Diese stellen dann zumeist Arbeitsverhältnisse im öffentlichen Dienst dar, müssen also ausgeschrieben werden. D. h. aber keinesfalls, dass diese Stellen wirklich frei sind. Hand aufs Herz - würden Sie als Anbieter ihre Lebenszeit unbedingt mit Bewerbungsverfahren und/oder Bewerbern "belasten" wollen, wenn sie doch aus dem Kreise eigener Absolventen tolle Kandidatinnen und Kandidaten haben, die sie als zuverlässig und leistungsstark schon lange kennen?
Ja, das klingt nicht fair - ist aber dennoch ein Teil der Realität. Es ist daher von Bedeutung, dass Sie sich beim Wunsch nach Stellen an Personen halten, die solche anbieten (können), und das muss nicht immer die Person sein, die Ihnen besonders sympathisch ist.
Sollte ich Gremienarbeit machen?
Sie haben noch keine Professur? Dann lautet die Antwort ja, denn wenn Sie sich bewerben, dann will das zukünftige Kollegium sicher wissen, ob es weiter die Arbeit in Gremien alleine leisten muss, oder ob der neue Kollege bzw. die neue Kollegin etwas der Arbeit abnimmt. Und da nützt es nichts, wenn Sie mitteilen, dass Sie sehr gerne helfen werden - es zählt der Nachweis für die Glaubwürdigkeit.
Sie haben bereits eine Professur? Auch dann lautet die Antwort ja, denn a) erfährt man in Gremien oft Dinge, die einem sonst verborgen bleiben (dies aber nicht sollten), b) erinnert sich evtl. gerne mal jemand daran, dass Sie ihn die Arbeit nicht haben alleine machen lassen.
Sie können sich - insbesodere am Anfang der Karriere - kaum vorstellen, wie oft man auch mit einer Professur auf die gute Laune anderer Kolleginnen und Kollegen angewiesen sein kann. Und das muss nicht einmal schlecht sein.
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